Fliegeruhren
Fliegeruhren sind heutzutage sehr begehrte Sammelobjekte, für die schon mal mehrere Tausend Euro bezahlt werden. Die Fliegeruhr hat ihren Namen von ihrem Einsatzgebiet – der Fliegerei. Extra für Piloten entwickelt, trägt diese Art von Uhren auch den Namen „Beobachteruhren“ (B-Uhren). Frühere Fliegeruhren waren in erster Linie umgebaute Taschenuhren mit extra langen Bändern, sodass diese über der Fliegerjacke getragen werden konnten.
Weil Piloten früher auf die exakte Zeitbestimmung angewiesen waren – sowohl für Einsatzbefehle im Militär, als auch zur Kursbestimmung in der zivilen Luftfahrt – waren Fliegeruhren wichtiger Bestandteil der Ausrüstung eines Piloten. Aber nicht nur der Pilot trug eine Armbanduhr, sondern auch Navigatoren oder andere Teile der Besatzung eines Flugzeugs.
Die Fliegeruhren Empfehlung unserer Redaktion
Eine beanspruchbare Uhr für die Piloten
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ruf nach anständigen Uhren immer lauter. Die Piloten konnten mit gewöhnlichen Taschenuhren im Kampfeinsatz über den Wolken nichts anfangen und somit musste etwas Neues her. Ende der 30er Anfang der 40er Jahre wurde die deutsche Luftwaffe auf den neuen Trend der Armbanduhren aufmerksam. Man beschloss, die eigenen Piloten mit speziellen Uhren auszustatten.
Man hatte hohe Ansprüche und ließ eigene Modelle entwickeln. Die Uhren sollten den höchsten Standards entsprechen und leicht lesbar sein. Darüber hinaus schlicht gehalten, ohne viel Schnickschnack, beanspruchbar und robust. Die hohen Anforderungen an die neu entwickelten Uhren wurden stets durch penible Tests überprüft. So musste sich jede neue Fliegeruhr einer strengen Prüfung unterziehen, bevor sie ihr Funktionszeugnis bekam.
Der Sekundenstopp: Pause für die Unruh
Die Armbanduhren der damaligen Zeit basierten allesamt auf einem sogenannten Unruh. Ein Unruh ist ein exakt gefertigtes Rädchen, welches die Drehbewegung im Uhreninneren aufrecht und die Uhr damit am Laufen hält. Die Unruhstoppvorrichtung, die größte Innovation, die die Fliegeruhren mit sich brachten, erlaubte es dem Piloten, die Uhr anzuhalten. Die Fliegeruhren erfüllten damit auch die Funktion einer Stoppuhr. Durch diesen Vorteil konnten die Piloten nun mit ihrer Uhr die Geschwindigkeit oder aber den Verbrauch des Treibstoffs berechnen. Die Uhr stoppte, sobald man die sich an der Uhrenseite befindliche Krone herauszog.
Einheitliche Uhren für alle Piloten
Sämtliche Fliegeruhren unterscheiden sich so gut wie gar nicht. Dadurch, dass sie allesamt von der deutschen Luftwaffe in Auftrag gegeben und hier stets die selben Funktionen erwartet wurden, lassen sich einige einheitliche Eigenschaften feststellen. So haben die Fliegeruhren einen einheitlichen Durchmesser von 5,5 cm. Auch das Aussehen weist wenige bis keine Unterschiede auf.
Alle Uhren sind mit Leuchtziffern und Leuchtzeigern ausgestattet, sodass die Uhrzeit auch im Dunkeln abgelesen werden kann. Der Stoff, der dafür eingesetzt wurde, ist Radium. Sehr typisch für die Fliegeruhren ist die große Krone am Rand der Uhr, mit der der Sekundenstopp betätigt werden kann. Die Eigenschaften, die die Fliegeruhren so erfolgreich machten, waren mitunter die Stoßsicherheit und die robust Verarbeitung.
Bei den Zifferblättern jedoch gab es zwei verschiedene Varianten. Zunächst waren die Zifferblätter schlicht und einfach nach den 12 Tagesstunden aufgeteilt. Aufgetragen waren die Stunden von 1 bis 11. An der Stelle der 12. Stunde befand sich ein Punkt und ein Dreieck. Später wurde das Zifferblatt geändert. Nun war außen eine Minuteneinteilung, die die Minuten von 5 bis 55 zeigte. Anstelle der 60 befand sich hier ein Dreieck. Eine weitere Einteilung in Form eines weiteren Kreises innerhalb der Minuteneinteilung war nach den Stunden gerichtet. Hier waren die Stunden von 1 bis 12 aufgetragen.