Die Uhrwerke: Automatikuhr oder Quarzuhr?
Auf dieser Seite können Sie sich eine Übersicht über die in Luxusuhren eingesetzte Technik, also deren Uhrwerke verschaffen. Allgemein kann man unterscheiden zwischen mechanischen und elektronischen Uhrwerken. Außerdem gibt es noch den selteneren Zwischentyp des elektromechanischen Werkes, bei dem es sich um ein mechanisches Werk mit elektronischem Aufzug handelt.
Was den Uhrentyp selbst betrifft, so ist die Art des Uhrwerkes nicht ausschlaggebend. In einer Luxusuhr kann jede dieser Uhrwerk-Arten verbaut werden, genauso wie in einem einfachen Wecker. Von Bedeutung sind eher die unterschiedlichen Eigenschaften, die mit diesen Uhrwerken einhergehen, oder auch die Vorstellungen, die damit verbunden werden.
Für eine einführende Beschreibung werden hier die beiden Arten des mechanischen und des elektronischen Werkes vorgestellt. Außerdem finden Sie unter dem Punkt „Technik-Vergleich“ eine kurze Abwägung der Vor- und Nachteile der beschriebenen Uhrwerke.
Mechanische Uhrwerke im Detail
Das mechanische Uhrwerk ist der Klassiker unter den Uhrwerken und wird unter anderem wegen der hohen Handwerkskunst, die darin steckt, geschätzt. Dies und das interessante Innenleben eines mechanischen Uhrwerks machen es, trotz geringerer Genauigkeit im Vergleich zum elektronischen Uhrwerk, zu einem immer noch sehr beliebten Uhrwerkstypen für Luxusuhren.
Grundsätzlich kann man mechanische Uhrwerke in zwei Typen unterteilen – in Uhrwerke mit Handaufzug und solche mit automatischem Aufzug. Der im Folgenden beschriebene Aufbau des Uhrwerkes trifft auf beide Uhrwerk-Typen zu. Einen Vergleich der beiden Arten von Uhrwerken finden interessierte Nutzer in diesem Beitrag. So erfahren Sie, ob ein Quarzwerk oder ein mechanisches Uhrwerk die bessere Wahl ist.
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Der Aufbau mechanischer Uhrwerke
Ein mechanisches Uhrwerk besteht aus mehreren mechanischen Komponenten und mindestens einem Räderwerk. Neben dem Haupt-Räderwerk, auch als Gehwerk bezeichnet, kann ein Uhrwerk noch mehrere von dem Gehwerk abhängige zusätzliche Räderwerke haben. Die zusätzlichen Räderwerke dienen der Erweiterung der Uhr um weitere Funktionen, sogenannte Komplikationen.
Zu den Komponenten eines mechanischen Uhrwerkes gehören grundsätzlich:
- Der Aufzug mit Stelleinrichtung, mit dem ggf. über die Krone die Feder des Antriebs gespannt und die Uhrzeit eingestellt werden kann
- Der Antrieb, welcher für die Bereitstellung der mechanischen Energie für die Funktion des Uhrwerkes verantwortlich ist. In der Regel eine Feder
- Das Gehwerk, ein Getriebe welches die Energie zwischen Antrieb und Hemmung überträgt
- Die Hemmung, welche das Gehwerk abbremst, die Energie des Antriebs „hemmt“ und in einen periodischen Takt wandelt
- Die Unruh, der Ganggeber der Uhr, welcher die Periode oder auch den Takt für die Hemmung vorgibt
- Das Zeigerwerk, welches die Bewegung des Gehwerkes in die Bewegung der jeweiligen Zeiger übersetzt und so letztendlich die Uhrzeit anzeigt
Unruh und Hemmung werden auch als das Schwingsystem des Uhrwerkes bezeichnet, da sie für die periodische Bewegung, den gleichmäßigen Takt der Uhr, verantwortlich sind. Die Bewegung, welche letztendlich die Uhrzeiger antreibt, wird von dem Zeigerwerk von einem Zahnrad des Gewerkes abgenommen und an die Zeiger weitergegeben. Der Sekundenzeiger wird in manchen Fällen direkt von einem der Räder des Gehwerkes angetrieben.
Diese Übersicht beschreibt nur den grundsätzlichen Aufbau eines mechanischen Uhrwerkes und bezieht sich hauptsächlich auf Amrbanduhren. Es gibt auch andere Typen mechanischer Uhren, die etwas anders aufgebaut sein können. So werden zum Beispiel manche größere Uhrwerke von einem Gewicht und nicht von einer Feder angetrieben.
Quarz Uhrwerke: Elektronische Uhrwerke
Das elektronische Uhrwerk von Quarz-Uhren wird für seine Genauigkeit und Pflegeleichtigkeit geschätzt. Es besitzt keine oder nur sehr wenige bewegliche Teile und ist so leichter herzustellen als ein mechanisches Uhrwerk, was auch einen niedrigeren Preis zur Folge hat. Das elektronische Uhrwerk basiert auf der Verwendung eines Quarzkristalls als Taktgeber. Die Antriebsenergie wird in den meisten Fällen von einer Knopfzellen-Batterie geliefert, in manchen Fällen von einem solarbetriebenem Akku.
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Der Aufbau eines Quarz Uhrwerks
Ein elektronisches Uhrwerk einer Quarzuhr mit analoger Anzeige (Zeiger) besteht grundlegend aus folgenden Komponenten:
- Der Energieversorgung, in der Regel eine Knopfzellen-Batterie
- Dem Taktgeber, bei dem es sich um einen schwingenden Quarzkristall handelt
- Einer Steuerelektronik, welche die Schwingungen des Quarzkristalls zählt und die Bewegung des Elektromotors regelt
- Einem Elektromotor, welcher gesteuert von der Steuerelektronik eine Bewegung erzeugt
- Einem Zeigerwerk, welches die Bewegung des Elektromotors über Zahnräder in die Bewegung der Uhrzeiger übersetzt
Bei einem Uhrwerk mit digitaler Anzeige fallen die letzten beiden Punkte weg, da für die Zeitanzeige keine Zeiger bewegt werden müssen. Stattdessen verfügt die digitale Variante über einen Mikrochip, welcher die LED oder LCD Anzeige steuert.
Funktionen bei einem Quarz Uhrwerk
Die Funktion eines elektronischen Uhrwerkes gründet auf der Eigenschaft des Quarzkristalls sich zu verformen, wenn es unter Strom gesetzt wird. Diese Eigenschaft wird genutzt um mit einer Wechselspannung eine Resonanz-Schwingung in dem Stimmgabel-förmigen Quarzkristall zu erzeugen. Die so erzeugte Schwingung des Quarzkristalls ist sehr gleichmäßig und liegt bei 32.768 Hz, also 32.768 Bewegungen pro Sekunde.
Diese Bewegungen werden von einer Steuerelektronik erfasst und verarbeitet. Dabei zählt die Steuerelektronik die Schwingungen und gibt jede 32.768. Bewegung ein Signal an den Elektromotor des Uhrwerks, welcher sich daraufhin ein kleines Stück weiterdreht. Diese Drehung lässt den Sekundenzeiger auf die nächste Sekunde springen und wird von dem Zeigerwerk auf eine entsprechend langsamere Bewegung des Minuten und des Stundenzeigers übersetzt. Optional kann statt Elektromotor und Zeigerwerk eine Elektronik für die Darstellung der Uhrzeit auf einem LCD oder LED Display verbaut sein.
Quarzwerk oder mechanisches Uhrwerk?
Es gibt einige relevante Unterschiede zwischen Uhren mit mechanischem Uhrwerk und solchen mit einem elektronischen Quarz-Uhrwerk. Diese sind insbesondere relevant, wenn es um die Investition in eine Luxusuhr geht. Abgesehen von möglichen Aufschriften wie zB „Quarz“, kann man eine mechanische Uhr von der elektronischen auf den ersten Blick über die Bewegung des Sekundenzeigers unterscheiden. Während sich der Sekundenzeiger einer mechanischen Uhr in vielen kleinen Schritten über das Ziffernblatt bewegt, springt der Zeiger einer Quarzuhr immer genau von einer Sekunde zu der nächsten.
Elektronisches Uhrwerk
Vom praktischen Aspekt aus gesehen liegt die Quarzuhr eindeutig vorne. Sie hat weniger bewegliche Teile und ist so robuster als eine mechanische Uhr und benötigt somit auch weniger Wartung. Ein Batteriewechsel reicht völlig aus um ihre Funktion für einen langen Zeitraum zu gewährleisten. Die mechanische Uhr hingegen sollte alle paar Jahre von einem Uhrmacher gewartet werden, was im Schnitt mehrere hundert Euro kostet.
Durch die höhere Schwingungsfrequenz des Quarzkristalls (32 768 Hz) im Vergleich zu der Unruh einer mechanischen Uhr (4 – 10 Hz) ist die Quarz-Uhr außerdem deutlich genauer als jene. Hinzu kommt noch die kompaktere Bauweise der Quarz-Uhr, die es ermöglicht schmalere Uhren zu bauen. Weiterhin sind Luxusuhren mit Quarzwerk durch die geringeren Herstellungskosten günstiger im Preis.
Mechanisches Uhrwerk
Die Vorteile der mechanischen Uhr sind im Vergleich der nostalgische Wert, die Tradition, welche hinter der Uhrmacherkunst steckt und der hohe Grad an handwerklichem Geschick, der damit einhergeht. Auch der Schmuckwert einer solchen Uhr kann höher sein, als bei seinem Quarz Gegenstück. Insbesondere bei Skelettuhren, welche über einen Glasboden oder auch ein Glas-Ziffernblatt Einsicht in das fein gearbeitete mechanische Uhrwerk gewähren.
Dieser Uhrentyp ist zwar durch die aufwendigere Herstellung im Schnitt teurer. Andererseits erzielt er aber auf dem Gebrauchtmarkt auch bessere Preise und und ist leichter wiederzuverkaufen. Außerdem kann eine mechanische Uhr über einen sehr langen Zeitraum erhalten bleiben ohne dabei an Wert zu verlieren. Dieser Aspekt macht mechanische Uhren auch für Sammler zusätzlich interessant.
Letztendlich ist es auch eine subjektive Entscheidung, ob und für welchen Uhrentyp man sich entscheidet. Beide Arten haben ihre Vor- und Nachteile. Es hängt unter anderem davon ab, unter welchen Umständen eine Uhr getragen werden soll, auf welche der genannten Gesichtspunkte mehr Wert gelegt wird, wie viel Geld man bereit ist auszugeben und vielleicht welche Vorstellungen man mit den jeweiligen Uhren verbindet.
Handaufzug Uhrwerke oder Automatikwerke?
Bei mechanischen Uhrwerken von Luxusuhren kann man generell zwischen zwei Typen unterscheiden, Uhrwerke mit Handaufzug und solchen mit automatischen Aufzug. Bei Uhrwerken mit Handaufzug wird die Feder, welche die Antriebsenergie des Werkes liefert, von Hand über die Krone an der Seite des Uhrgehäuses aufgezogen. Ein möglicher Vorteil des Handaufzug-Uhwerkes ist, dass dieses schmaler gebaut werden kann, da es über keinen automatischen Aufzugsmechanismus verfügt. Außerdem hat der Handaufzug, oder der Akt des manuellen Aufziehens, für manche auch einen eigenen nostalgischen Wert.
Uhrwerke mit automatischen Aufzug hingegen haben den Vorteil, dass sie nicht manuell aufgezogen werden müssen. Sie werden automatisch durch die Bewegung des Uhrenträgers aufgezogen. Dies funktioniert über einen im Uhrwerk verbauten Rotor, eine Schwungmasse welche durch die Bewegungen in Drehung versetzt wird und dadurch über ein kleines Getriebe die Feder des Uhrwerkes spannt. Viele Uhren mit Automatikaufzug verfügen außerdem zusätzlich die Möglichkeit des manuellen Aufziehens, um ihre Funktion zu gewährleisten, falls die Uhr über eine längere Zeit nicht getragen wird. Ansonsten kann auch ein Uhrenbeweger zur Aufbewahrung genutzt werden, der die Bewegungen eines Trägers ersetzt.
Kommentare
Markus M. 14. Januar 2021 um 12:38
Ich finde es kommt stark darauf an wie man seine Uhr benutzt. Ist es ausschließlich ein modisches Accessoire dann reicht auch mal eine Quarzuhr. Will man etwas hochwertiges, klassisches, dann greift man zur Automatikuhr. Das schöne an Uhren ist ja nicht unbedingt, dass sie einem sagen wie spät es ist, ich finde die Technik dahinter kommt ja viel zu kurz. Welches Elektrogerät läuft schon ewig? Gute Automatikgetriebe tun das bei guter Wartung. Das finde ich schon faszinierend.
Was mich stört ist, dass man manche Uhren nur entweder in der einen oder anderen Variante bekommt. Finde ich schade weil nicht jeder sich auch die teureren Automatikuhren leisten kann. Wenn sollte es so wie beispielsweise bei Botta Design, jedes Modell in beiden Ausführungen geben. Dann kann jeder selbst entscheiden ob es ihm das Automatikwerk wert ist oder es eher um das Design geht.
Aber es gibt bestimmt von beiden Varianten sehr schöne Uhren. Das Handwerk hinter der Uhr sollte dennoch mehr geschätzt werden.